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Hiddensee im Winter – das einsame Rügen

Hiddensee, die kleine Schwester der größten deutschen Ostsee-Insel Rügen, ist im Sommer ein beliebtes Ziel für viele Ostsee-Urlauber. Doch auch im Winter, wenn sich die See von ihrer rauen Seite zeigt und das berühmte „Schietwetter“ die Insel fest im Griff hat, ist Hiddensee eine Reise wert.

Hiddensee liegt im Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft in Mecklenburg-Vorpommern und ist im Vergleich zu den großen Ostsee-Inseln Rügen und Usedom ein Winzling. Gerade einmal 16 Kilometer lang und an der schmalsten Stelle nur 300 Meter breit, streckt sie sich an der Westseite Rügens entlang.

Das „söte Länneken“, dass „süße Ländchen“, wird die Insel liebevoll von ihren Bewohnern genannt. Hier gibt es keine Strandpromenade und keine Seebrücke, kein Luxus-Resort und keinen Autoverkehr. Klappernde Pferdefuhrwerke chauffieren stattdessen all diejenigen über die Insel, die nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs sein wollen. Lediglich der Inselpolizist, der Arzt und die Inselfeuerwehr dürfen auf motorisierte Fahr-zeuge zurückgreifen. Schon im Sommer geht es auf Hiddensee eher ruhig zu, auch wenn die Insel dann ausgebucht ist.

Doch im Winter, wenn die Sommergäste die Insel längst verlassen haben und sich nur noch wenige Besucher nach Hiddensee verirren, macht sich die Einsamkeit auf dem kleinen Eiland breit. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie sich vollkommene Ruhe und Abgeschiedenheit anfühlen, für den ist der Winter genau die richtige Zeit, um Hiddensee zu entdecken.

Im Winter hat die Natur das Sagen

Am 22. Dezember, dem kürzesten Tag des Jahres, geht die Sonne auf Hiddensee erst um 08:26 Uhr auf - und bereits um 15:47 wieder unter. Bei schlechtem Wetter ist die Landschaft den ganzen Tag in diffuses Dämmerlicht getaucht.

Wer sich jetzt auf den Weg macht, um mit der Fähre von Schaprode aus nach Hiddensee überzusetzen, der hat etwas ganz Bestimmtes im Sinn. Trubel und Unterhaltung sind es sicherlich nicht, denn die meisten Restaurants, ebenso die Seebühne und das Zelt-Kino haben um diese Jahreszeit geschlossen. Ein tiefer Dornröschenschlaf hüllt die Insulaner ein. 

Stattdessen ist die Luft nun erfüllt vom Gesang der Möwen und Höckerschwäne, die im Winter den Bodden bevölkern solange sie noch etwas zu Fressen finden. Wildgänse und Gänsesäger kämpfen sich durch die stürmischen Böen, und tatsächlich lässt sich der ein oder andere wackere Spaziergänger am Strand blicken.

Die See ist aufgewühlt, Gischt spritzt und die Luft schmeckt nach salzigem Meerwasser. Die Natur holt sich jetzt die Insel zurück, die im Sommer den Menschen gehört. Licht, Stimmung, Atmosphäre - alles ist von einem magischen Zauber eingehüllt. Genau die richtige Zeit, um einen ausgedehnten Spaziergang auf dem Deich zu unternehmen, die menschenleeren Strände zu erkunden und ganz sich selbst überlassen zu sein.

Video: (Winter-)Ruhe auf Hiddensee

Den Blick und die Seele schweifen lassen

Doch nicht immer herrscht im winterlichen Hiddensee trübes „Schietwetter“. An sonnigen Tagen strahlt die Winterlandschaft mit dem stahlblauen Himmel um die Wette. Die märchenhafte Zuckerlandschaft aus Raureif, dazwischen das verdorrte Dünengras und der allgegenwärtige weiße Sand verschmelzen zu einem romantischen Gemälde und man ahnt, wovon sich große Künstler wie Caspar David Friedrich oder William Turner inspirieren ließen.

Besonders eindrucksvoll ist um diese Jahreszeit ein Ausflug zum Höhenzug Dornbusch, eine mit Sanddorn, Kiefern und Ginster bewachsene Moränschenscholle. Fast schon gebirgig mutet die Erhebung im Vergleich zur sonst flachen Insel an. Ihr höchster Punkt, der „Gipfel“ des Bakenberg liegt 73 Meter über dem Meeresspiegel und bietet einen spektakulären Rundumblick über die Doppel-Halbinsel Bessin, den Leuchtturm Dornbusch und den Ortsteil Kloster mit zugehörigem Hafen. Hier kann man Blick und Seele schweifen lassen! Im Nordwesten fällt der Dornbusch steil zur Ostsee hin ab. Trittsichere Wanderer gelangen über die Klausener-Treppe hinunter zum Strand.

Wer Einsamkeit sucht, der wird sie dort unten finden. Kaum ein Mensch verirrt sich hier-her. Man ist allein mit der Weite des Ozeans, dem Donnern der Brandung und nach und nach macht sich eine angenehme Stille in der Seele breit und es fühlt sich so an, als würden die Sorgen des Alltags von Wind und Wellen einfach hinfort gespült.

Rückzugsort Ferienhaus

Wenn man nach einem Tag in der steifen Brise klamm und durchgefroren ist gibt es nicht Schöneres, als sich in die Geborgenheit des eigenen Ostsee-Ferienhauses zurückzuziehen. Ein Feuer im eigenen Kamin, eine kuschelige Decke und eine dampfende Tasse frisch aufgebrühter Sanddorntee vertreiben die Kälte aus den Gliedern und lassen die Lebensgeister zurückkehren.

Wer ein Ferienhaus an der Ostsee mit Sauna gebucht hat genießt diese Auszeit in der eigenen Sauna oder im Whirlpool, wer es gerne rustikal mag, der verkriecht sich hinter einem dicken Buch bis es Zeit fürs Abendessen ist. Ob alleine oder mit Freunden, nach einem Tag in der Kälte ist der Hunger groß und ein gemeinsames Dinner ist die ideale Gelegenheit, sich mit einheimischen Spezialitäten zu verwöhnen. Natürlich darf Fisch hierbei nicht fehlen. Bodden und Meer sind ergiebige Fischgründe für Zander, Dorsch und Hecht. Aber auch Aal, Räucherfisch und Heilbutt sind beliebte Delikatessen.

Am besten kauft man sie fangfrisch direkt beim Kutter. So bekommt man nicht nur erstklassige Qualität, sondern lernt auch gleich Land und Leute kennen.

Zeit für Einsamkeit

Man könnte Hiddensee auch das einsame Rügen nennen. Im Winter wird besonders deutlich, dass die Uhren auf Hiddensee anders ticken, als auf ihren großen Schwesterinseln. Im Sommer ist zwar auch Hiddensee ausgebucht.

Im Herbst, wenn nach der Ferienzeit der letzte Besucheransturm die Insel wieder verlässt, wird es ruhig. Erst zum Jahreswechsel rührt sich wieder etwas, denn Silvester wird auf Hiddensee natürlich gefeiert. Viele Menschen wandern dann zum Leuchtturm Dornbusch hinauf, um dort das neue Jahr zu begrüßen. Besucher sind jederzeit herzlich will-kommen. Doch von Mitte Januar bis Ende März gehört Hiddensee ganz sich selbst. Die Fährverbindung ab Stralsund ist zu dieser Zeit eingestellt.

Lediglich von Schaprode aus kann man noch auf die Insel übersetzen. Ferienhäuser kann man hingegen das ganze Jahr über buchen. Ob zu zweit oder mit der ganzen Familie, die Unterkünfte sind so vielseitig wie die Insel selbst. 

Auch Urlaub mit dem Vierbeiner ist auf Hiddensee problemlos möglich. In jedem Fall aber ist eine Winterreise nach Hiddensee ein unvergessliches Erlebnis bei dem man nicht nur die Insel, sondern insbesondere sich selbst entdecken kann.

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