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Eisbaden im Winter: Mutige Badeerlebnisse in der kalten Ostsee

Klirrende Kälte, eisige Böen und Wassertemperaturen knapp über der Null-Grad-Grenze: Eisbaden in der kalten Ostsee ist ein Freizeitspaß für Hartgesottene.

Trotz der widrigen äußeren Umstände lassen sich jedes Jahr tausende Wagemutige dieses Vergnügen nicht entgehen.

Eisbaden ist eine Form des Badens, bei der man sich in eiskaltes Wasser begibt, meist nur für wenige Minuten. Dieses Ritual wird als eine Art der Körper- und Geistreinigung, als eine Herausforderung oder als eine gesundheitsfördernde Maßnahme angesehen.

Eisbaden mit Mut und Überwindungskraft

Eisbaden in der Ostsee wird an der deutschen Küste von Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein praktiziert. Die Ostsee ist ein Binnenmeer, dessen Wasser im Winter oft sehr stark abkühlt, manchmal sogar gefriert. Die Wassertemperatur kann im Januar bis auf 0 Grad Celsius absinken, während die Lufttemperatur noch deutlich darunter liegen kann. Wer sich bei diesen winterlichen Bedingungen in die Fluten stürzen will, benötigt Mut, Überwindungskraft und eine gute Vorbereitung, denn dieses Freizeitvergnügen birgt einige Risiken. Die Vorbereitung auf das eisige Winterspektakel dürfen Sie auch nicht vernachlässigen, wenn Sie in der kalten Jahreszeit ein Ferienhaus an der Ostseegemietet haben. Das Untertauchen im eisigen Wasser ist eine Belastung für den Kreislauf und eine Herausforderung für das Immunsystem. 

Gewissenhafte Vorbereitung ist Pflicht 

Damit das Eisbaden ein Vergnügen und keine Tortur wird, sollten Sie einige grundlegende Dinge beachten. Sie sollten gesund und fit sein, denn Eisbaden belastet den Kreislauf und das Immunsystem. Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Organ-Erkrankungen sollten auf Eisbaden verzichten oder sich vorher ärztlich untersuchen lassen. Wichtig ist, dass Sie sich bereits vorher langsam an das Eisbaden gewöhnen, indem Sie regelmäßig kalt duschen oder baden. Das hilft dem Körper, sich an die Kälte anzupassen und die Abwehrkräfte zu stärken.

Bevor Sie ins Wasser gehen, sollten Sie sich gründlich aufwärmen und auf dem Weg zum Strand warme Bekleidung tragen. Das verhindert eine Unterkühlung. Gute Dienste leistet eine Mütze vor und nach dem Bad, da der Wärmeverlust über den Kopf reduziert werden muss. Achten Sie darauf, nicht zu schnell ins Wasser zu gehen, sondern langsam und behutsam. Dadurch vermeiden Sie eine zu starke Belastung des Herzens und eine Panikreaktion. Außerdem sollte die Atmung ruhig und tief sein, um die Sauerstoffversorgung zu gewährleisten.

Video: Winterbaden: Darum wagen sich diese Flensburger in die nur 3 Grad kalte Ostsee

Darauf kommt es beim Eisbaden an

Beim Bad in der eiskalten Ostsee gibt es ebenfalls einige Dinge zu beachten. Ganz wichtig: Gehen Sie nicht allein ins Wasser, sondern immer in Begleitung oder in einer Gruppe. Das erhöht die Sicherheit und die Motivation. Zudem sollte immer ein Rettungsschwimmer oder ein Helfer in der Nähe sein, der im Notfall eingreifen kann. Den Aufenthalt im kalten Nass sollten Sie auf ein paar Minuten beschränken. Nur so vermeiden Sie eine zu starke Abkühlung des Körpers und gehen nicht das Risiko einer Unterkühlung ein. Wichtig ist, auf die Signale des Körpers zu hören. Bei Anzeichen von Zittern oder Schwindel verlassen Sie das Wasser. Das Gleiche gilt bei einem Gefühl des Unwohlseins.

Beim Eisbaden in der Ostsee sollten Sie den Sprung ins tiefe Wasser, etwa von der Seebrücke, vermeiden. Besser entscheiden Sie sich für einen Strand, der flach in das Wasser abfällt. Das erleichtert den Einstieg und den Ausstieg und Sie vermeiden Gefahrenquellen wie Strömungen, hohe Wellen oder Eisplatten. Darüber hinaus sollten Sie darauf achten, stets Bodenkontakt zu haben und nicht zu schwimmen, um Kraft zu sparen. Nach dem Baden trocknen Sie Ihren Körper gründlich ab, kleiden sich um und wärmen sich auf. Auf diese Weise wird die Durchblutung angeregt. Zusätzlich sollten Sie eine Feuchtigkeitscreme auftragen, um die Haut zu pflegen. Ein heißer Tee oder eine Suppe kann helfen, die Körpertemperatur zu erhöhen und den Flüssigkeitsbedarf auszugleichen. 

Eisbaden: Ritueller Brauch an der Ostsee

Am Eisbaden in der Ostsee kann grundsätzlich jeder teilnehmen, der gesund ist, sich fit fühlt und Lust darauf hat. Es gibt keine Alters- oder Geschlechtsbeschränkungen, solange die nötigen Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Der eiskalte Freizeitspaß ist jedoch kein Massenphänomen, sondern eher ein ritueller Brauch, der nur von einer kleinen, aber begeisterten Minderheit praktiziert wird. Zahlreiche Eisbader sind in Vereinen organisiert, die oft nach Tieren benannt sind, die mit Kälte oder Wasser assoziiert werden, wie „Seehunde“, „Eisbären“ oder „Pinguine“. Diese Vereine bieten ihren Mitgliedern nicht nur eine Gemeinschaft, sondern auch eine entsprechende Infrastruktur mit Umkleidekabinen, Duschen, Heizungen und Rettungsschwimmern.

An welchen Orten wird das Eisbaden in der Ostsee praktiziert?

Das Eisbaden wird an vielen Orten entlang der deutschen Ostseeküste praktiziert, vor allem in den bekannten Seebädern, die auch im Sommer viele Touristen anziehen. Warnemünde ist ein Stadtteil von Rostock und eines der größten und ältesten Seebäder an der Ostsee. Der Ort verfügt über einen breiten Sandstrand und ist die Heimat der Warnemünder Eisbader, die verschiedene Veranstaltungen wie das Silvesterschwimmen, das Neujahrsschwimmen und das Wintervergnügen organisieren.

Binz ist ein Seebad auf der Insel Rügen und eines der bekanntesten und elegantesten an der Ostsee. Das Ostseebad verfügt über einen feinen Sandstrand, eine Seebrücke, eine Strandpromenade und zahlreiche historische Villen im Stil der Bäderarchitektur. Jedes Jahr im Februar wird in Binz ein großes Eisbade-Event veranstaltet. Auf der Insel Usedom ist Ahlbeck die erste Anlaufstelle für Eisbade-Fans. Das Seebad ist die Heimat des Usedomer Winterbadespektakels, das seit 1996 existiert und jedes Jahr im Februar stattfindet. Zu diesem Anlass stürzen sich hunderte Menschen in die eisigen Fluten der Ostsee, nicht selten verkleidet als Piraten, Wikinger oder Fantasy-Figuren.

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