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Ostsee: Eine kulinarische Entdeckungsreise

Die deutsche Ostseeküste ist ein Badeparadies mit einer Vielzahl unterschiedlicher Landschaftsräume. Doch nicht nur Naturliebhaber, Wasserratten und Outdoor-Aktivisten kommen an der Ostsee auf ihre Kosten. Kulinarisch hat die Region zwischen Flensburger Bucht und Insel Usedom eine Vielzahl an Highlights zu bieten. Begleiten Sie uns auf eine kulinarische Entdeckungsreise in den Norden Deutschlands.

Fangfrischer Fisch aus Meer und Bodden

Der Fischfang war Jahrhunderte lang Haupterwerbsquelle der Ostseeküstenbewohner. Frischer Hering und Scholle aus der Ostsee und Hecht und Zander aus den Boddengewässern bildeten eine Nahrungsgrundlage der Bevölkerung. Der frische Fang wird heute vor Ort verarbeitet und in Restaurants serviert oder findet als leckerer Snack im Fischbrötchen seine Abnehmer. 

Ein kulinarischer Höhepunkt sind die alljährlich zu Ostern stattfindenden Heringswochen auf Rügen. Der Fisch wird gebraten, geräuchert oder eingelegt als „Rollmops“ angeboten. Die Restaurants erweitern ihre Speisekarten um zahlreiche Heringsgerichte. Nach dem Hering beginnt die Saison für den Hornhecht, auch Maifisch genannt. Die Rügener Hornfischtage beginnen jedes Jahr am 1. Mai und dauern etwa 20 Tage. Serviert nach traditioneller Rügener Art mit Stampfkartoffeln und Rhabarberkompott, ist der Hornhecht eine Delikatesse.

Sanddorn – die „Orangen“ der Ostsee

Nur wenige Insider wissen, dass an der Ostseeküste eine Frucht beheimatet ist, die mehr Vitamin C als eine Zitrone enthält und deren Öl die gleiche Heilkraft besitzt wie eine Wundsalbe aus der Apotheke: Sanddorn. Im Spätsommer und Herbst reifen überall an der Ostseeküste an dornigen Sträuchern kleine orangefarbene Beeren. Die Büsche lieben viel Sonne und gedeihen selbst auf nährstoffarmen, sandigen Kiesböden. Die Früchte des Sanddorns werden seit Jahrhunderten in den unterschiedlichsten Nahrungsmitteln verwendet. Ihr Reichtum an Vitamin C, A, E und B12 übertrifft selbst den Gehalt von Zitrusfrüchten.

Video: Kiel – Kulinarische Reise an der Förde | WDR Reisen

Sanddorn Spezialitäten sind entlang der gesamten Ostseeküste erhältlich. Das Fruchtfleisch wird in Säften und Tee ebenso verwendet, wie zur Herstellung von Konfitüre und anderer Süßigkeiten. Der Geschmack erinnert ein wenig an Orangen und überzeugt doch mit einer individuellen Note. Selbst alkoholische Getränke wie Likör und Wein werden aus den kleinen Beeren produziert. Zahlreiche Hofläden bieten diese regionalen Spezialitäten an. Im Sommer locken an warmen Tagen Eisverkäufer mit erfrischendem Sanddorneis. 

Köstlichkeiten aus Kohl – das Highlight im Herbst

Kohl bildete neben frischem Fisch lange Zeit die Nahrungsgrundlage der Einheimischen. Zum Erntedankfest in Putgarten starten alljährlich die Kohlwochen an der Ostsee. Kohleintopf, Kohlpfannen und Kohlrouladen stehen auf den Speisekarten der Restaurants und Kneipen. Eine beeindruckende Vielfalt verschiedener Zubereitungsarten verwöhnt den Gaumen der Ostseeurlauber. In Bergen auf Rügen findet während dieser Wochen der Kohlmarkt statt, wo unterschiedliche regionalen Kohlsorten angeboten werden. Urlauber, die ein Ferienhaus an der Ostsee gemietet haben, können sich vor Ort mit dem frischen Gemüse eindecken.

Kulinarische Wochen auf Fischland-Darß-Zingst

Der Darß in Mecklenburg-Vorpommern ist eine Halbinsel in der Ostsee mit kilometerlangen Sandstränden und verträumten Fischerdörfern. Von Mitte Oktober bis Mitte November finden alljährlich die Kulinarischen Wochen auf der Halbinsel statt. 

Neben traditionellen Fischgerichten stehen Speisen aus Wild der einheimischen Wälder ganz oben auf der Speisekarte. Restaurantbesucher haben unter anderem die Wahl zwischen Rehrücken auf Hagebuttensoße mit Selleriestreifen und Kräuterklößen und gebratenem Boddenzander mit Kräuterbutter und Salzkartoffeln. Es wird penibel darauf geachtet, dass die Zutaten für die Gerichte aus der Region stammen. Eine geschmorte Roulade vom Darßer Hirschkalb mit Backpflaumensoße gehört zu den Highlights der Festtage und ein Wildschweinragout im Nudelnest mit Preiselbeerbirne verwöhnt den Gaumen auf unvergessliche Art.

Ostpreußische Küche auf Usedom

Die Insel Usedom liegt vor der östlichen Ostseeküste, direkt an der polnischen Grenze. Sie ist bekannt für die beeindruckende Bäderarchitektur aus wilhelminischer Zeit, die Kaiserbäder und die feinsandigen Strände. 

Die Nähe zur ehemaligen Region Ostpreußen, in der traditioneller Kartoffelanbau betrieben wurde, hat zu einer Spezialitätenwoche geführt, die alljährlich im September auf Usedom stattfindet. Die „Usedomer Tüftentage“ stehen ganz im Zeichen des Erdapfels. Vom Kartoffelauflauf, über den Kartoffelgratin bis hin zur Kartoffelsuppe werden in den Restaurants ausgewählte Gerichte rund um das Thema Kartoffel kreiert.

Traditionell nehmen Fischgerichte einen wichtigen Platz auf dem Speiseplan der Inselküche ein. Je nach Jahreszeit kommen ganz spezielle Fischgerichte auf den Tisch. Von März bis April ist die Fangsaison für den Hering. Um diesen Fisch dreht sich alles bei den zeitgleich stattfindenden Usedomer Heringswochen. Als Salzhering oder „Rollmops“ im Brötchen oder gebraten und gedünstet im Restaurant, die Köche auf der Insel zaubern überaus fantasievolle Gerichte aus dem Meeresbewohner.

Regionale Spezialitäten der Ostseeküste Schleswig-Holsteins

Eine Spurensuche nach kulinarischen Höhepunkten an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste führt zu einzigartigen Geschmackserlebnissen. Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt sind die Kieler Sprotten. Die Räucherware ist gut zum Verzehr für zwischendurch geeignet. Auch Holsteiner Katenschinken hat sich dank seines vollmundigen Geschmacks einen exzellenten Ruf erworben. Doch die Ostseeküste des Bundeslandes hat weit mehr zu bieten.

Räucherware als Geschmackserlebnis

Das Räuchern ist eine typische Konservierungsmethode an der gesamten Ostseeküste. In Schleswig-Holstein werden nicht nur fangfrischer Dorsch, Zander oder Heilbutt auf diese Weise haltbar gemacht. Auch Schinken und Käse erlangen durch das Räuchern auf Buchenholz einen unverwechselbaren Geschmack. Eine lange Tradition hat die Schafs- und Ziegenzucht an der Ostseeküste von Schleswig-Holstein. Noch heute existieren zahlreiche Meiereien, die kräftigen Gutskäse und andere Spezialitäten produzieren und in Hofläden zum Verkauf anbieten.

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